So war der Spendenlauf – ein Segen für Dharmapuri

Die Vorbereitung

Als es endlich soweit war und der Spendenlauf vor der Tür stand, waren die Kinder sehr aufgeregt und motiviert. Schon Tage davor sind die Kinder zu mir gekommen und haben mich gefragt, ob ich die Zeit stoppen kann, während sie probeweise ein paar Runden laufen.

Allerdings musste, bevor es wirklich losgehen konnte, noch ein bisschen was vorbereitet werden. Ich habe die Strecke von 500m mit weißem Sand markiert und alle 100m Dekoration aufgehängt. Zudem haben wir an dem Standort, wo die Kinder für die jeweilige beendete Runde einen Strich bekommen haben, genug Trinken und Glukose bereitgestellt. Dank der tatkräftigen Unterstützung der großen Jungs ging das Ganze dann doch ziemlich schnell. Zudem hatten wir auch ziemlich Spaß dabei, da es nochmal unsere Vorfreude auf den Lauf geweckt hat. Als dann endlich alles soweit vorbereitet war, kamen die Kinder hochmotiviert und fröhlich mit ihren Sportklamotten auf den Spielplatz und haben sich dort versammelt. Jedes Kind hat dann eine Nummer auf die Hand geschrieben bekommen, damit später schneller die Ergebnisse der Runden notiert werden konnten.

Der Spendenlauf

Pünktlich um 16.30 Uhr sind Mädchen dann, mit lauter tamilischen Musik, losgelaufen. Nachdem sie so freudig gestartet sind, hat sie Musik leider schon nach 10 min ihren Geist aufgegeben. Davon haben sich die Mädchen aber nicht beirren lassen und sind einfach so weitergelaufen wie davor. Für die Jungs hieß es nun erst recht, noch mehr anzufeuern.

Mit den Strichen hat es allerdings super geklappt, da ich viel Unterstützung von den Mitarbeitern und den großen Jungs hatte. Ich konnte mich deshalb sowohl bei den Mädchen, als auch bei den Jungs zwischendurch immer wieder umgucken, ob alles in Ordnung ist und ein paar Fotos machen.

Nach etwa 15 Minuten waren die Mädchen schon ziemlich schlapp von der Hitze und man konnte sehen, wie sehr sie gekämpft haben. Dennoch hat jeder bis zum Ende durchgehalten und ein tolles Ergebnis abgeliefert. Denn sie haben sich immer wieder gegenseitig motiviert und wurden, vor allem von den kleinen Jungs, nach jeder gelaufenen Runde bejubelt.

Als die Mädchen dann durch waren, hat man direkt in ihren Gesichtern gesehen, wie stolz sie aufeinander sind. Kurz nachdem sie etwas Luft geholt haben, wurden die jeweiligen Ergebnisse der Runden in die Liste eingetragen.

Dadurch mussten die Jungs noch etwas länger warten und standen deshalb schon aufgeregt in den Startlöchern. Sie waren so motiviert und aufgeregt, dass sie alle losgesprungen und von Beginn an zu schnell gelaufen sind, sodass sie nach 10 Minuten schon komplett erschöpft waren. Ich hatte kurz Bedenken, ob sie das überhaupt 30 Minuten durchhalten, doch auch die Jungs haben alle bis zum Ende durchgehalten und tolle Ergebnisse erzielt.

Die Ergebnisse

132 Kinder im Kinderheim Dharmapuri haben gemeinsam in 30 Minuten eine Strecke von 572 km zurückgelegt. Das tolle Ergebnis konnten sie vor allem erreichen, weil sie Spaß an der ganzen Sache hatten, sich gegenseitig unterstützt haben und keine Wettkampf Stimmung aufkam, sondern vielmehr ein Gemeinschaftsgefühl. Denn im Fokus stand das Ziel, gemeinsam als Gruppe so viele Runden wie möglich zu laufen.

Als der Spendenlauf dann zu Ende war und die Ergebnisse alle eingetragen waren, kamen viele Kinder zu mir und haben mir gesagt, wie viel Spaß es ihnen gemacht hat und wie stolz sie auf sich selbst sind. Das hat man ihnen auch sehr angesehen, da sie ihr Lächeln während dem Laufen nicht verloren haben. Im Allgemeinen war einfach eine super positive Stimmung. Für die Kinder war es ein sehr besonderer Tag an dem sie die Möglichkeit hatten sich zu bewegen und Spaß zu haben. Aber auch die Mitarbeiter haben die Kinder immer wieder begleitet und hatten Spaß daran.

Am Abend gab es dann noch draußen gemeinsam ein besonderes Essen. Dort habe ich auch ein paar Mal die Frage gehört, ob nächstes Jahr auch wieder ein Spendenlauf stattfinden wird. Ich habe daraufhin geantwortet: „Ich hoffe es sehr.“

Die Kinder hatten sehr viel Spaß und würden sich freuen, wenn es nächstes Jahr mit eurer Hilfe wieder stattfinden würde.